Einfach nur daliegen und träumen

Entspannung für alle: Diplom-Pädagoge Friedrich Schwanecke, Sonja Fißmer,
Tanja Adelt, Leif Adelt, Helene Adelt und Sascha Fißmer (von links).

Sascha Fißmer setzt in seinem Betrieb aufs Snoezelen

Lage-Heiden (be). Es gibt Firmenchefs, die bieten ihren Mitarbeitern in den Pausen zur Leistungssteigerung schweißtreibende Übungen in Mucki- Buden an. Davon hält Sascha Fißmer (37) nicht viel. Der Geschäftsführende Gesellschafter der Firma Karl H. Schäfer in Heiden lässt seine Angestellten lieber im eigenen Snoezel- Raum entspannen.

Die ersten Erfahrungen: Schon nach einer halben Stunde in dem multisensorischen Raum fühlen sie sich wieder fit, um alle anstehenden Aufgaben zu erledigen. Ursprünglich wurde Snoezelen (sprich: snuseln) vor rund 30 Jahren als ein Freizeitangebot für Menschen mit schwerer geistiger Behinderung entwickelt. Inzwischen liegen Erfahrungen vor, wie mit Snoezelen als multifunktionalem und therapeutischen Konzept gearbeitet werden kann. Heute genießt ein immer größer werdendes Publikum aller Altersstufen die Vorteile. „Mittlerweile hat sich ,Snoezelen‘ nahezu alle Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens erobert“, weiß Diplom- Pädagoge Friedrich Schwanecke. Er gilt als der „Snoezelen- Papst“ in Deutschland und war Gast bei der Eröffnung des Entspannungsbereichs in dem Unternehmen von Sascha Fißmer. Der Raum in Heiden am Großen Kamp ist unter anderem mit einem temperierten Wasserklangbett ausgestattet.

Blasensäulen, die farblich variieren, übertragen bei Kontakt eine angenehme Vibration auf den Körper, langsam drehende Spiegelkugel und Farbscheibe zaubern Lichteff ekte auf die cremefarbig gestrichenen Wände. Biegsame Fasernebel, die mit LED-Technik ausgestattet sind, erzeugen stetige visuelle Aufmerksamkeit. Im Hintergrund ist sanfte Entspannungsmusik zu hören.

„Unser Alltag wird immer hektischer, und die Anforderungen im Berufs- oder Privatleben steigen von Tag zu Tag. Gerade an Menschen in beruflichen Spitzenpositionen werden höchste Anforderungen gestellt“, so Schwanecke, der ständig Mitarbeiter sozialer Berufe fortbildet. Häufig fehle das Gegengewicht, das die Leistungsfähigkeit – und damit auch die Freude am Beruf – erhalte. Tiefgehende, gezielte Entspannung sei nach den Worten des Diplom- Pädagogen eine der Möglichkeiten, körperliche und mentale Kräfte zu erhalten und zu verbessern. Auch Susanne Brink, Leiterin der Grundschule Heiden, will demnächst mit einigen Schülern bei Fißmer vorbeischauen. Kleine wie große Benutzer des Raumes können auf eine Entdeckungsreise durch die Welt der Sinne gehen oder einfach nur daliegen und genießen, sich in magischer Atmosphäre entspannen und träumen. Anfragen Interessierter, die seinen Snoezelen-Raum kennenlernen wollen, nimmt Sascha Fißmer unter (0 52 32) 6 59 82 entgegen.

Quelle: Lippische Landeszeitung
Foto: Becker